38 Prozent aller Studiengänge an deutschen Hochschulen sind zulassungsbeschränkt / Foto: Uwe Anspach - dpa/AFP/Archiv
In Deutschland gibt es im kommenden Wintersemester weniger Studienfächer mit einer Zugangsbeschränkung wie etwa dem Numerus clausus (NC). Die NC-Quote sank an deutschen Hochschulen auf etwa 38 Prozent, wie das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) am Dienstag in Gütersloh in seinem jährlichen sogenannten NC-Check mitteilte. Er analysiert den Anteil zulassungsbeschränkter Studiengänge im jeweiligen kommenden Wintersemester. Die Zahl weist seit Jahren eine rückläufige Tendenz auf.
Die höchsten NC-Anteile gibt es der CHE-Untersuchung zufolge in Hamburg und Berlin. Hamburg weise mit 62,8 Prozent den höchsten Anteil im Ländervergleich auf, in der Bundeshauptstadt sind es 61,2 Prozent. Hohe Hürden erwarten Studienanfänger auch in Baden-Württemberg und Bremen, wo jeweils mehr als die Hälfte der Studienfächer zulassungsbeschränkt ist.
Größte Chancen auf einen Studienplatz haben Studienbewerber hingegen in Thüringen. Das östliche Bundesland weist mit lediglich 19,6 Prozent bundesweit die niedrigste NC-Quote auf. Damit wird in Thüringen nur in jedem fünften Studiengang eine Auswahl der Bewerber vorgenommen.
Während Sachsen und Berlin im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Anstieg der NC-Quoten verzeichneten, legte das Saarland einen deutlichen Rückgang hin: Dort sank die NC-Quote um etwa 14 Prozentpunkte. Hintergrund sei unter anderem die Aufhebung von Zulassungsbeschränkungen für Lehramtsstudiengänge an der Universität des Saarlandes.
Im Städtevergleich zeigen sich laut der Untersuchung weiter deutliche Unterschiede. Die höchsten NC-Quoten von mehr als 50 Prozent weisen neben den beiden Stadtstaaten Hamburg und Berlin auch Köln, Karlsruhe, München, Leipzig und Konstanz auf.
Deutschlandweit ist die Quote jedoch seit Jahren rückläufig - sie sank von 45,5 Prozent im Wintersemester 2013/2014 auf 37,9 Prozent im kommenden Wintersemester. Im Vorjahr hatte die Quote noch bei 39,7 Prozent gelegen.
Ein Grund ist laut CHE die steigende Anzahl der Studienangebote bei einem gleichzeitigen Rückgang der Erstsemesterzahlen. Die Hochschulen könnten Beschränkungen dann vermehrt fallen lassen, hieß es.
L.Apte--BD