"Mehr geht nicht": St. Pauli und HSV heiß auf das Derby / Foto: AXEL HEIMKEN - SID
Prestigeduell, Stadtmeisterschaft, Erster gegen Zweiter - ganz Hamburg ist vor dem Zweitliga-Topspiel elektrisiert. "Mehr geht nicht", sagt Fabian Hürzeler, Trainer von Spitzenreiter FC St. Pauli, vor dem mit Spannung erwarteten Duell gegen den Hamburger SV. Vor der Partie am Freitag (18.30 Uhr/Sky) am Millerntor liege "eine gewisse Anspannung in der Luft, ein gewisses Kribbeln ist vorhanden. Nicht nur bei uns, auch in der Stadt."
Und auch bei HSV-Trainer Tim Walter. "Es ist ganz klar, dass so ein großartiges Spiel natürlich die Menschen in der Stadt und drumherum auch bewegt, genauso wie natürlich uns auch", sagte der 48-Jährige, der auf ein "heißes Herz" setzt, aber auch "einen ganz, ganz coolen und sachlichen Kopf" bewahren will.
Hürzeler ist heiß auf die Begegnung - und formuliert ein klares Ziel für sein Team. "Unsere Aufgabe ist ganz klar, die Stadtmeisterschaft zurückzuholen. Die ist momentan beim HSV, das wollen wir ändern", sagte der 30 Jahre alte Trainer-Shootingstar bei einer Pressekonferenz am Mittwoch am Millerntor. Die letzte Partie in der vergangenen Saison hatte der HSV im Volkspark mit 4:3 für sich entschieden, das letzte Duell auf St. Pauli gewann der Kiez-Klub 3:0.
"In dem Spiel gibt es keinen Favoriten. Das ist ein 50:50-Spiel", sagte Hürzeler. Der Respekt voreinander sei "groß. Die Wahrheit liegt dann einfach auf dem Platz, da müssen wir liefern. Unabhängig wie die Saison bislang gelaufen ist." St. Pauli führt die Tabelle nach 14 Spieltagen mit 30 Punkten an und ist als einziges Zweitligateam in dieser Saison noch ungeschlagen. Der HSV liegt mit 27 Zählern auf Platz zwei.
Vor allem das Verhältnis der beiden Trainer gilt als angespannt. Nach der letzten Partie hatte es zwischen Hürzeler und HSV-Coach Tim Walter Spannungen gegeben. "Es ist keine Freundschaft, da muss man auch kein Geheimnis draus machen", sagte Hürzeler. Dennoch werde es ein "respektvolles Aufeinandertreffen" werden. "Kann ich absolut bestätigen", meinte Walter und wollte "olle Kamellen" nicht mehr aufwärmen.
Für das Spiel kündigte Hürzeler einen "mutigen" Auftritt seines Teams an: "Das Entscheidende wird sein, dass wir unser Spiel durchbringen." St. Pauli hat alle seine vier bisherigen Heimspiele gegen den HSV seit dem Bundesliga-Abstieg der Rothosen gewonnen. Dennoch wollte Hürzeler die Bedeutung des Spiels nicht überhöhen. "Natürlich ist eine gewisse Brisanz in dem Spiel, aber auch dieses Spiel gibt nur drei Punkte", so Hürzeler.
W.Atwal--BD