"Hohe kriminelle Energie": Paderborn über Rostocker Fans / Foto: IMAGO/Ulrich Hufnagel - Imago/Ulrich Hufnagel/SID
Nach erneuten Ausschreitungen in der 2. Fußball-Bundesliga hat der SC Paderborn schwere Vorwürfe gegen einige Fans des FC Hansa Rostock erhoben. "Mit hoher krimineller Energie haben wenige Gästefans Grenzen überschritten, Verletzungen unbeteiligter Stadion-Besucher sowie massive Sachbeschädigungen und einen Spielabbruch in Kauf genommen", teilte der Klub in einem gemeinsamen Statement mit der Polizei Paderborn nach dem 3:0 (1:0) gegen Rostock am Freitagabend mit.
Die Ermittlungen zu den Tatverdächtigen seien im Gange. Eine erste Bilanz der Geschehnisse gibt es bereits, die Vorfälle gingen demnach weit über die Verwendung von Pyrotechnik hinaus. So sei kurz vor Ende der Partie ein Gästefan über einen Zaun in den Sitzplatz-Bereich geklettert und habe dort einen neutralen Zuschauer schwer am Kopf verletzt. Der Mann musste demnach per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden.
Während des Spiels hätten sich zudem "etwa 150 gewaltbereite Gästefans" vor dem Ausgang des Blocks versammelt und dort die Einsatzkräfte mit diversen Gegenständen beworfen. "Acht Ordnungsdienst-Mitarbeiter und zwölf Polizeibeamte erlitten Verletzungen, eine Polizistin musste mit einer Schnittverletzung in einem Paderborner Krankenhaus behandelt werden", hieß es in der Mitteilung.
Wie erwartet hatten am Freitagabend die Fans beider Klubs zwölf Minuten lang geschwiegen, um gegen den beschlossenen Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) zu protestieren. Anschließend allerdings flogen auch Leuchtraketen auf das Spielfeld, Schiedsrichter Wolfgang Haslberger (St. Wolfgang) unterbrach die Begegnung und ließ erst nach acht Minuten weiterspielen. Im zweiten Durchgang musste Haslberger das Spiel aufgrund von Pyrotechnik erneut für fast 20 Minuten unterbrechen. Die Partie stand kurz vor dem Abbruch.
Schon vergangene Woche hatten im Heimspiel der Rostocker gegen Schalke 04 (0:2) die Fans beider Vereine für mehr als 25 Minuten Unterbrechung durch Tumulte auf der Tribüne gesorgt.
W.Atwal--BD