"Fantastisch": Wolff lobt DHB-Team nach EM-Traumstart / Foto: ODD ANDERSEN - SID
In der gigantischen Arena hatten sie längst mit dem Rückbau begonnen, da turnte Andreas Wolff noch immer durch die Katakomben. Und lächelte beseelt. "Ich habe es absolut genossen", sagte der Torhüter der deutschen Handballer nach der Gala-Vorstellung zum EM-Auftakt gegen die Schweiz (27:14). Mit einer Quote von über 60 Prozent gehaltener Bälle war Wolff der Mann des Abends beim Weltrekordspiel vor 53.586 Zuschauern in Düsseldorf.
"Die Jungs haben insbesondere in der Abwehr fantastisch gekämpft", sagte Wolff. Das Team sei "sehr gut" vorbereitet gewesen, die Vorgaben der Trainer habe die Mannschaft "wirklich perfekt umgesetzt. Ein so souveränes Spiel hätte ich, ehrlich gesagt, vor dem Spiel auf keinen Fall für möglich gehalten."
Dennoch warnte Wolff vor dem nächsten Gegner. "Gegen Nordmazedonien wird es leider ein ganz, ganz anderes Spiel werden", sagte der Keeper. Doch Wolff und seine Mitspieler wissen: Schon ein Sieg am Sonntag (20.30 Uhr/ZDF und Dyn) in Berlin gegen die Nordmazedonier, die ihr erstes EM-Spiel gegen Frankreich mit 29:39 verloren, könnte den vorzeitigen Einzug in die Hauptrunde bedeuten.
Bei Alfred Gislason purzelten nach dem perfekten Turnierbeginn "sehr große" Steine vom Herzen. Der Bundestrainer würdigte die "Weltklasse-Leistung" von Wolff, "auch die Defensive war extrem gut. Das war die Grundlage für den Sieg. Es war ein sehr gutes Spiel für uns." Zudem lobte Gislason seine Grünschnäbel, die sich in der zweiten Halbzeit nahtlos einfügten: "Das war richtig schön, das hilft mir natürlich extrem, zu wissen, dass sie jederzeit reinkommen können."
Auf der Bahnfahrt am Donnerstagvormittag nach Berlin werde er das Spiel noch einmal detailliert "auswerten, zusammenschneiden und ein Video daraus machen". Vor allem das deutsche Überzahlspiel gefiel ihm noch nicht. "Das ist schrecklich", sagte Gislason. Insgesamt sei er aber "extrem stolz" auf sein Team: "Das war ein sehr guter Schritt nach vorne. Auch von der Spielweise, von der Konzentration, 60 Minuten lang."
Mit Blick auf die nächste Partie betonte der Isländer: "Es wird nicht leicht, aber nichts ist leicht bei einer EM. Es wird ein anderes Spiel, denke ich." Nordmazedonien habe ein "sehr impulsives Team, mit großem Talent".
N.Sabharwal--BD