DHB-Team mit Respekt vor zweiter EM-Prüfung / Foto: ODD ANDERSEN - SID
Nordmazedonien als großer Außenseiter? Andreas Wolff will davon vor dem zweiten deutschen EM-Einsatz in der Vorrunde am Sonntag (20.30 Uhr/ZDF und Dyn) nichts hören. "Gegen Nordmazedonien wird es leider ein ganz, ganz anderes Spiel werden", prognostiziert der Torhüter der deutschen Handballer und warnt davor, den kommenden Gegner nach der Auftaktgala gegen die Schweiz (27:14) zu unterschätzen. Vor allem das Sieben-gegen-Sechs-Angriffsspiel sei "sehr, sehr schwierig zu verteidigen".
Diese clevere Variante entspringt dem Hirn von Kiril Lazarov, der größte Star des Balkan-Teams sitzt nämlich auf der Bank. Jahrelang machte Lazarov als gefürchteter Torjäger von sich reden, als bester Werfer der WM-Geschichte, als erster Spieler mit über 1000 Europapokaltreffern.
Auch die deutschen Erinnerungen an König Kiril sind nicht die besten. Zwei EM-Vergleiche gab es bislang: 2012 im serbischen Nis behielt das DHB-Team noch knapp die Oberhand (24:23), 2018 reichte es in der Vorrunde in Zagreb nur zu einem 25:25. Lazarov hatte maßgeblichen Anteil an der deutschen EM-Enttäuschung, der Rückraumspieler traf fünfmal.
Dass diese Zeiten vorbei sind, macht allerdings Hoffnung. Nach einer Übergangsphase als Spielertrainer konzentriert sich Lazarov seit 2022 auf seine Rolle als Coach. Mit mäßigem Erfolg. Ohne zahlreiche andere Stars, die mit Lazarov aufhörten, gab es zuletzt kaum etwas zu holen. Bei der EM 2022 landete Nordmazedonien auf Platz 22 (von 24 Teams), vergangenes Jahr bei der WM langte es noch zu Rang 27 (von 32).
"Wir hatten kein Glück bei der Auslosung", klagte Lazarov nach der deftigen Pleite im Auftaktspiel gegen Rekordweltmeister Frankreich (29:39), doch er versprach: "Wir werden kämpfen."
Das glaubt Bundestrainer Alfred Gislason aufs Wort. Nordmazedonien sei "eine sehr heißblütige" und relativ junge Mannschaft, "die mit viel Begeisterung und Kampfgeist spielt. Sie können sehr unangenehm sein, wenn wir nicht aufpassen."
N.Sabharwal--BD