Weidle verpasst Abfahrtspodest knapp / Foto: JEFF PACHOUD - SID
Skirennläuferin Kira Weidle hat allen Widrigkeiten getrotzt und zwei Tage nach ihrem kapitalen Trainingssturz ihre beste Abfahrt seit einem Jahr gezeigt. Die 27-Jährige raste in Altenmark-Zauchensee/Österreich auf den guten fünften Platz, zum "Stockerl" fehlten ihr nur 0,12 Sekunden. Emma Aicher stürzte beim 24. Sieg der Speed Queen Sofia Goggia, blieb aber allem Anschein nach unverletzt.
Weidle lag nach einer beherzten Fahrt mit brummendem Schädel bei ihrem Lieblingsrennen 0,46 Sekunden hinter Goggia zurück, die als erste Italienerin am Kälberloch gewann. Die Österreicherinnen Stephanie Venier (+0,10 Sekunden) und Mirjam Puchner sowie Nicol Delago (Italien/beide +0,34) komplettierten das Podium.
"Mir ist ein ganz schöner Stein vom Herzen gefallen, als ich unten im Ziel war", sagte Weidle gelöst. So weit vorne war sie seit Rang drei im Januar 2023 in Cortina d'Ampezzo nicht mehr - und das nach dem heftigen Abflug am Donnerstag, bei der einzigen möglichen Übungsfahrt auf überaus anspruchsvoller Piste. Mental, betonte sie, "war es eine der schwersten Abfahrten für mich".
Das erkannte auch die Konkurrenz an, die ihr vielfach gratulierte. "Die wissen auch, dass das zäh war für mich", sagte Weidle. "Ich bin ein Stück weit stolz auf mich, wie ich das gemeistert habe. Mit der Vorgeschichte kann ich wirklich sehr, sehr zufrieden sein."
Im Ziel zeigte sie erleichtert die rechte Faust und ein zaghaftes Nicken. Weidle ließ unter anderem die Weltmeisterin Jasmine Flury oder Topfahrerinnen wie Lara Gut-Behrami hinter sich, Olympiasiegerin Corinne Suter (alle Schweiz) schied aus.
W.Atwal--BD