Handballer brauchen "Riesenleistung" gegen Frankreich / Foto: ODD ANDERSEN - SID
Sein Glaube an den Coup gegen Frankreich? "Der ist groß", entgegnete Alfred Gislason forsch. Der Bundestrainer der deutschen Handballer ergänzte grinsend: "Wir gehen in das Spiel, um es zu gewinnen, auch wenn die Experten uns das nicht zutrauen." Zwei deutliche Siege aus den ersten zwei EM-Spielen geben dem DHB-Team bei ihrer Medaillenmission mächtig Rückenwind.
Wenn es am Dienstag (20.30 Uhr/ARD und Dyn) in Berlin gegen den Olympiasieger um den Gruppensieg in der Vorrunde und auch schon wichtige Punkte im Kampf um das Halbfinale geht, brauche sein Team einen "perfekten Tag" und eine "Riesenleistung", sagte Gislason. Das Ticket für die Hauptrunde in Köln ist Deutschland durch das 34:25 (18:13) gegen Nordmazedonien bereits sicher. Nun geht es darum, die bislang starken Vorrunden-Auftritte zu veredeln.
Viel Zeit bleibt nicht - dementsprechend normal will Gislason die Herkulesaufgabe gegen den Rekordweltmeister, den aus sportlicher Sicht ersten echten Kracher für die DHB-Auswahl, angehen. "Letztendlich geht es nur um ein Handballspiel und wir werden kein Hokuspokus machen, sondern uns genau so wie auf dieses Spiel heute auf die Nordmazedonier vorbereiten", sagte Gislason am späten Sonntagabend.
Lockerheit lautet das Stichwort, damit anders als im Vorjahr in Polen beim WM-Aus im Viertelfinale (28:35) der Sieger am Ende Deutschland und nicht Frankreich heißt. "Es wäre natürlich schön, wenn wir uns hier revanchieren könnten", sagte Torhüter Andreas Wolff, ahnte aber schon, dass die Franzosen gerade in Deutschland "uns unbedingt eine Strich durch die Rechnung machen wollen".
Juri Knorr will das Duell vor rund 13.000 Zuschauern in Berlin nicht zu hoch hängen, um ganz gelassen in die Partie zu gehen. "Was gibt es eigentlich Schöneres?", fragte der Spielmacher mit leuchtenden Augen: "Es wird ein krasses Spiel."
Knorr glänzte beim Sieg gegen den nordmazedonischen Außenseiter mit zehn Toren, auch sein Zimmerkollege David Späth von den Rhein-Neckar Löwen ließ im zweiten Abschnitt mit zahlreichen Paraden sein Können im Tor aufblitzen. Gislason fand, in seiner ganz typischen Art, aber dennoch einige Kritikpunkte.
Was beim deutschen Team gegen Frankreich, das nach dem überraschenden 26:26 gegen die Schweiz noch nicht für die Hauptrunde qualifiziert ist, besser laufen müsse? "Eigentlich alles", sagte der Isländer: "Wir müssen eines der besten Spiele der letzten Jahre machen." Das Spiel von Frankreich sei dagegen "annulliert". Gislason erwartet "ein reines Endspiel um den Gruppensieg. Die sind sehr abgezockt und sehr gut in der Breite. Sie sind neben Dänemark der große Favorit auf den Titel."
C.Jaggi--BD