Olympiasieger Alexander Zverev hat eine Blamage bei den Australian Open nur mit größter Mühe und dank starker Nerven abgewendet. Der Hamburger überstand gegen den slowakischen Qualifikanten Lukas Klein in der zweiten Runde einen Fünfsatz-Thriller und siegte erst nach über vier Stunden Spielzeit mit 7:5, 3:6, 6:4, 7:6 (7:5), 7:6 (10:7).
Auf der Jagd nach seinem ersten Grand-Slam-Titel muss sich der Hamburger aber deutlich steigern, am Donnerstag wackelte er bedenklich. "Um ehrlich zu sein, er hätte den Sieg heute mehr verdient gehabt, aber so ist Tennis manchmal", sagte Zverev im On-Court-Interview: "Ich dachte, es gibt heute um 23 Uhr einen Heimflug für mich."
Auch Jan-Lennard Struff musste über fünf Sätze gehen, den Warsteiner ereilte aber dramatisch das Aus. Struff verlor ein packendes Match gegen den Serben Miomir Kecmanovic mit 4:6, 6:1, 6:7 (5:7), 6:1, 6:7 (9:11) und verpasste den erstmaligen Einzug in die dritte Runde von Melbourne trotz eigener Matchbälle.
Die Nummer 25 der Welt war ambitioniert ins erste Major-Turnier des Jahres gegangen, am Donnerstag nutzte der in der Weltrangliste um 35 Plätze schlechter notierte Serbe aber seinen vierten Matchball zum Sieg. Bereits in Runde eins hatte sich Struff einen packenden Fünfsatz-Krimi mit dem Lokalmatadoren Rinky Hijikata geliefert.
Zverev hatte zum Auftakt in vier Sätzen gegen Landsmann Dominik Koepfer reichlich Mühe, am Donnerstag fand er gegen den furios aufspielenden 163. der Weltrangliste kaum zu seinem Spiel, auch eine 1:0-Satzführung brachte ihm kein Selbstvertrauen.
Von seiner starken Form zum Jahresstart war am Donnerstag nichts zu sehen. Im Tiebreak des vierten Satzes behielt er mit starken Nerven die Oberhand und drehte dann im fünften Durchgang entscheidend auf.
Unter dem geschlossenen Dach der John Cain Arena nutzte er im dramatischen finalen Tiebreak seinen ersten Matchball. In der dritten Runde trifft Zverev auf den US-Amerikaner Alex Michelsen (19).
Zverev hatte das Jahr mit dem Triumph beim United Cup stark gestartet, am Yarra River sucht er aber noch seinen Rhythmus. Als Nummer sechs der Welt zählt der Hamburger beim ersten Major-Turnier des Jahres zum Favoritenkreis. Sein bestes Ergebnis in Melbourne ist der Halbfinaleinzug 2020.
D.Jayaraman--BD