Olympiasieger Alexander Zverev hat nach einem packenden Krimi über fünf Sätze das Viertelfinale der Australian Open erreicht. Der Hamburger besiegte seinen "Lieblingsgegner" Cameron Norrie aus Großbritannien am Montag nach einem vierstündigen Kraftakt mit 7:5, 3:6, 6:3, 4:6, 7:6 (10:3) und zeigte sich auf der Jagd nach seinem ersten Grand-Slam-Titel in Melbourne erneut wackelig, aber nervenstark. "Ich bin einfach nur froh, dass ich durch bin", sagte Zverev.
Im Viertelfinale trifft Zverev auf den spanischen Weltranglistenzweiten Carlos Alcaraz, der sein Achtelfinale am Montag problemlos und in unter zwei Stunden mit 6:4, 6:4, 6:0 gegen den Serben Miomir Kecmanovic gewann. "Gegen Alcaraz wird es nochmal eine Nummer schwerer, aber ich bin bereit dafür", sagte Zverev bei Eurosport. Gegen den Wimbledonsieger war er im vergangenen Herbst im Viertelfinale der US Open ausgeschieden, bei den ATP Finals im November behielt die deutsche Nummer eins dafür die Oberhand.
Gegen Norrie hatte Zverev vor der Partie eine makellose Bilanz von vier Siegen und 8:0 Sätzen, am Montag kam er gut ins Spiel und breakte die Nummer 22 der Welt im ersten Satz entscheidend zum 6:5. Nach einem Leistungsabfall im zweiten Satz schwankte das Momentum in der Partie hin und her. Im Match-Tiebreak des fünften Satzes zeigte sich Zverev dann mit dem längeren Atem und nutzte seinen ersten Matchball zum Sieg und zum dritten Viertelfinaleinzug in Melbourne in seiner Karriere.
Zverev war in Melbourne nur mühsam ins Turnier gekommen, bereits in der zweiten Runde stand er gegen den slowakischen Qualifikanten Lukas Klein am Rande des Ausscheidens. Als Weltranglistensechster zählte der Hamburger Down Under eigentlich zum erweiterten Favoritenkreis - für eine Titelchance muss er sich aber deutlich steigern.
P.Mueller--BD