"Einfach schade": Knorr-Entschuldigung an Fans und Oma / Foto: IMAGO/kolbert-press/Marc Niemeyer - IMAGO/kolbert-press/Marc Niemeyer/IMAGO/kolbert-press/Marc Niemeyer
Juri Knorr ärgerte sich mächtig. Der enttäuschende Auftritt beim Hauptrundenabschluss gegen Kroatien machte dem Mittelmann der deutschen Handballer schwer zu schaffen - auch wegen einer besonderen Person auf der Tribüne. "Meine Oma war heute in der Halle. Sie guckt nicht mehr so viele Handballspiele in der Halle und das ist einfach schade", sagte der Spielmacher mit Blick auf die zweite Turnierniederlage (24:30).
Zwar zog Deutschland dank doppelter Schützenhilfe von Frankreich und Island erstmals seit acht Jahren wieder in ein EM-Halbfinale ein. Doch zusätzliche Euphorie konnte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) zwei Tage vor dem Halbfinal-Showdown gegen Dänemark nicht entfachen.
"Es tut mir ehrlich gesagt leid für jeden, der heute da war und sich Tickets gekauft hat", hatte Knorr den 19.750 Fans in der Kölner Lanxess Arena direkt nach der Partie zugerufen. Wenig später sprach der 23-Jährige über eine "gewisse Verantwortung", der er und seine Teamkollegen "jedem Einzelnen gegenüber, der hier in der Halle ist und uns nach vorne pusht", besitze: "Wir sollten einfach wissen, wie dankbar wir sein können, jedes Spiel hier vor 20.000 Leuten zu spielen." Die Mannschaft kenne die Ticketpreise.
Dass der Einzug in die Medaillenspiele bereits kurz vor dem Anwurf festgestanden hatte, sei kontraproduktiv gewesen. "Wir sind im Halbfinale, aber vielleicht haben wir uns davor zu viel damit beschäftigt und im Kopf abgeschaltet", räumte Knorr ein: "Das tut mir und uns allen extrem weh." Das sei "nicht die Mentalität" gewesen, "mit der wir heute spielen wollten, aber wir haben es nicht besser gemacht". So könne man "nicht noch einmal spielen" und "auf die Art und Weise" habe er eigentlich nicht ins Halbfinale einziehen wollen.
Die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) kämpft am Freitag (20.30 Uhr/ZDF und Dyn) gegen Dänemark um den Einzug ins Finale. Das zweite Endspiel-Ticket spielen Olympiasieger Frankreich und Titelverteidiger Schweden aus.
"Wir müssen an uns glauben. Es muss ein besonderer Tag werden gegen die beste Nationalmannschaft der Welt. Das ist jedem von uns bewusst. Wir wissen aber auch, es ist nur ein Spiel und wir sind fähig, es zu einem besonderen Spiel zu machen mit jedem Fan da draußen. So müssen wir spielen", forderte Knorr.
G.Tara--BD