Bob-WM: Friedrich gewinnt Zweier-Titel - Nolte siegt im Mono / Foto: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Memmler - IMAGO/Memmler/SID
Rekord-Weltmeister Francesco Friedrich (Oberbärenburg) hat mit einer Demonstration der Stärke den WM-Titel im Zweier-Bob zurückerobert. Der 33-Jährige triumphierte am Sonntag in Winterberg bei einem deutschen Dreifachsieg mit 34 Hundertsteln Vorsprung vor Adam Ammour (Oberhof) und Titelverteidiger Johannes Lochner (Stuttgart/+0,47).
Im Mono hatte Laura Nolte zuvor auf ihrer Heim-Bahn ihren Titel erfolgreich verteidigt, Europameisterin Lisa Buckwitz (Oberhof) sicherte sich Bronze. Insgesamt holten die deutschen Bob-Piloten am ersten WM-Wochenende damit gleich fünf von sechs möglichen Medaillen.
Auf dem Weg zu seinem achten Zweier-Titel verbesserte Friedrich mit Anschieber Alexander Schüller (Halle/Saale) gleich dreimal den eigenen Bahnrekord. Friedrich wehrte damit auch den Angriff vom 22 Jahre alten Shootingstar Ammour ab, der mit seinem Bruder Issam (Frankfurt) im Schlitten Friedrich als jüngsten Weltmeister der Geschichte hätte ablösen können.
Lochner, der Friedrich gerade zu Beginn der laufenden Saison mehrfach in Schach gehalten hatte, zeigte zusammen mit Anschieber Georg Fleischhauer (Potsdam) zwar eine Leistungssteigerung im Vergleich zu Samstag, konnte seine beiden Teamkollegen aber nicht mehr angreifen.
Noltes Sieg im Mono zuvor kam nach den Eindrücken der ersten beiden Läufe durchaus überraschend. Am Samstag hatte es für sie auch aufgrund von Adduktorenproblemen nur zu Platz vier gereicht. "Ich bin einfach nur überglücklich", sagte Nolte in der ARD: "Gestern Abend gab es noch das Gespräch, ob ich gar nicht starte. Aber die Physios haben ihr Bestes gegeben."
Silber ging in einem engen Rennen an die erfahrene US-Amerikanerin Elana Meyers Taylor (+0,18). Europameisterin Buckwitz verpasste ihr erstes WM-Gold trotz Führung zur Halbzeit. Die ehemalige Anschieberin haderte mit den Bedingungen im dritten Lauf, als sie als Erste in die verschneite Bahn musste. "So ist leider der Sport, manchmal auch unfair. Schade Schokolade", sagte Buckwitz: "Ich bin trotzdem superhappy."
Kim Kalicki (Wiesbaden), dritte deutsche Starterin im Feld, landete beeinträchtigt durch einen Meniskusriss und Rückenprobleme nur auf Platz zwölf.
Am zweiten WM-Wochenende (1. bis 3. März) kämpfen Nolte, Buckwitz und Kalicki noch um Gold im Zweier. Bei den Männern steht zum WM-Abschluss die Königsdisziplin Vierer auf dem Programm.
R.Khurana--BD