Medien: Horner reist nach Bahrain / Foto: Andrej ISAKOVIC - SID
Christian Horner hat sich offenbar unter ungewissen Vorzeichen auf die Reise zum Saisonauftakt der Formel 1 gemacht. Der Red-Bull-Teamchef soll am Mittwoch das Flugzeug nach Bahrain bestiegen haben, das berichten mehrere britische Fachmedien übereinstimmend. Auch wenige Tage vor dem ersten Rennen des Jahres am Samstag (16.00 Uhr MEZ/Sky und RTL) ist das Ergebnis der internen Untersuchung ungewiss - und damit auch, ob Horner auch bei Rennstart noch Teamchef ist.
Dem Briten wird von einer Mitarbeiterin des Teams unangemessenes Verhalten vorgeworfen. Details sind offiziell nicht bekannt, Horner bestreitet ein Fehlverhalten. Seit Anfang Februar bereits läuft daher die Untersuchung, in der ein Ermittlungsanwalt Informationen zusammengetragen und diese dem Red-Bull-Konzern nun vorgelegt hat. Laut britischen Medien soll Horner selbst bei Reiseantritt noch nicht über den Ausgang der Untersuchung informiert worden sein. Das Team Red Bull Racing wollte sich am Mittwoch auf Anfrage nicht zum weiteren Verlauf des Tages äußern, am Mittag war Horner noch nicht im Fahrerlager.
Die Entscheidungsfindung und der Umgang mit der Angelegenheit dürften durch die Strukturen bei Team und Konzern erschwert werden. Der Rennstall Red Bull Racing, geführt von Horner, zog bislang die Auto-Präsentation und auch die Testfahrten wie gewöhnlich mit Horner durch. Der Konzern indes ist nicht allein in österreichischer Hand, die thailändischen Anteilseigner halten 51 Prozent - und stärken Horner dem Vernehmen nach den Rücken.
Für die Formel 1 ist das Thema äußerst unbequem, da es den gesamten Vorlauf der Saison überlagert. Die Rennserie und auch der Weltverband FIA baten daher bereits öffentlich um eine schnellstmögliche Lösung. Auch die Konkurrenz wünscht sich das. "Wir haben seit zwei Wochen kein anderes Thema als diese Angelegenheit", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff im ORF.
Die Vorwürfe gegen Horner wolle er nicht bewerten, dies sei "ganz wichtig". Das grundsätzliche Thema sei für die Rennserie aber ein gefährliches Feld. "Die Formel 1 hat ein Reputationsthema, denn gerade wir sind ein Sport, wo vor allem Männer in Managementpositionen sind und im Auto, und wir wollen mehr tun", sagte Wolff: "Wir wollen mehr Frauen, wir wollen mehr Diversität in diesem Sport haben, wir wollen transparent sein."
M.Arya--BD