Fanbündnis sagt Unterstützung bei Coming-outs zu / Foto: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Jenni Maul - IMAGO/Eibner-Pressefoto/Jenni Maul/SID
Ein Zusammenschluss aktiver Fans hat homosexuelle Fußballprofis ermutigt, unabhängig vom internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit am Freitag zu ihrer sexuellen Orientierung zu stehen. Den Zeitpunkt des Coming-outs allerdings sollten die Spieler selbst bestimmen.
"Wir wissen nicht, wann es zu einem Coming-out kommt. Das letzte, was wir wollen, ist diesbezüglich Druck aufbauen. Was wir aber wissen ist, dass viele Fußballfans weiter sind, als es immer wieder in der Öffentlichkeit dargestellt wird", heißt es in einem offenen Brief des Bündnisses "An Eurer Seite".
"Es ist uns egal, wen Ihr liebt, mit wem Ihr eine Familie gründen wollt oder mit wem Ihr die Nächte verbringt. Das sind die lästigen Themen der Klatschpresse. In einer idealen Welt schert sich kein Mensch darum", so der Wortlaut.
Allerdings sei es "uns nicht egal, mit welchen Sorgen, Ängsten und Unsicherheiten Ihr leben müsst. Es ist uns nicht egal, wie viele Menschen unter innerer Isolation und psychischer Belastung zu leiden haben, weil in der Profi-Männerfußball-Blase immer noch das tabuisiert wird, was in anderen Lebensbereichen längst Normalität ist. Nämlich, dass viele Menschen einfach schwul, lesbisch, trans, inter, bi- oder asexuell, kurz: queer sind."
Es brauche "Mut und Zeit. Wenn es so weit ist, sind wir da. Wir werden Euren Mut anerkennen und Euch unterstützen. Wir können Euch leider nicht versprechen, dass alle homofeindlichen und diskriminierenden Äußerungen schlagartig aus den Stadien verschwinden. Aber wir versprechen Euch: Wir werden weder jetzt noch dann schweigen. Denn uns alle eint ein starkes Band: die Liebe zum Fußball."
Dario Minden, Sprecher der Fanorganisation Unsere Kurve, erklärte: "Wir zeigen mit dem offenen Brief, wie zahlreich die Fans sind, die sich für einen Fußball für alle einsetzen. Auch im Fußball soll niemand wegen seiner geschlechtlichen oder sexuellen Identität Angst vor Ausgrenzung haben müssen. Das ist unsere gemeinsame Botschaft."
Marcus Urban vom Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft hatte für den 17. Mai ein Gruppen-Coming-out angekündigt, er dämpfte die Erwartungen zuletzt aber bereits.
H.Oommen--BD