Lückenkemper trotz Platz 5: "Das lässt auf jeden Fall hoffen" / Foto: IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Leah Kohring - IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Leah Kohring/SID
Ihre Sprint-Krone musste sie abgeben, und auch für eine EM-Medaille reichte es nicht. Doch enttäuscht war Gina Lückenkemper deshalb nicht. "Ich bin durch und durch zufrieden, muss ich ganz ehrlich sagen. Natürlich hätte ich am liebsten mit einer Medaille hier gestanden. Aber es ist echt unfassbar, wie eng dieser Frauensprint in Europa zusammengerückt ist", sagte die entthronte Titelverteidigerin über 100 m.
Statt erneut aufs EM-Podium zu stürmen, blieb Deutschlands schnellster Sprinterin beim Triumph der Britin Dina Asher-Smith am späten Sonntagabend in Rom nur der fünfte Platz. In 11,07 Sekunden fehlten Lückenkemper vier Hundertstel zum Podium.
"Wir haben 11,13 Sekunden gebraucht, um in dieses EM-Finale einzuziehen. Verena (Sailer) hat 2010 mit einer 11,10 den Titel geholt, ich werde mit einer 11,07 Fünfte. Das zeigt einfach, wie sehr dieses Niveau angezogen hat", rechnete die 27-Jährige vor.
Allerdings, räumte sie ein, habe sie kein fehlerfreies Rennen bestritten und am Start, der wegen eines vermeintlichen Fehlstarts wiederholt werden musste, wertvolle Tausendstel liegen gelassen. "Das ist das Einzige, was mich ein wenig ärgert. Auf der anderen Seite freut es mich zu wissen, dass ich selbst mit einem nicht so guten Rennen eine 11,07 rennen kann", sagte Lückenkemper: "Das lässt auf jeden Fall auf mehr hoffen."
Lückenkempers Ziel in der Saison ist der Einzug ins olympische 100-m-Finale in Paris. Das Weltniveau ist im Vergleich zur europäischen Elite noch einmal ein gutes Stück höher. So hatte Lückenkemper auch im Vorjahr bei der WM im Budapest das WM-Rennen um Gold, Silber und Bronze angepeilt, dieses aber deutlich verpasst.
In Italien steht zunächst noch der Auftritt mit der Staffel über 4x100 m am Dienstag (12.30 Uhr) sowie in einem möglichen Finale am Mittwoch (22.40) an. Deutschland geht als Titelverteidiger an den Start, allerdings ist noch unklar, in welcher Besetzung. Lisa Mayer und Jennifer Montag konnten am Sonntag wegen muskulärer Probleme nicht zum Halbfinale über 100 m antreten.
G.Tara--BD