Topturner Lukas Dauser hat sich gut einen Monat vor den Olympischen Spielen womöglich schwerer verletzt, für die deutsche Rekordmeisterin Elisabeth Seitz ist der Traum von der vierten Olympia-Teilnahme wohl geplatzt. Barren-Weltmeister Dauser musste am Samstag seinen Wettkampf bei der letzten Olympia-Qualifikation in Rüsselsheim abbrechen, nachdem er sich eine Verletzung an einer Sehne im linken Arm zugezogen hatte.
Wie der Deutsche Turner-Bund mitteilte, wurde der 31-Jährige unmittelbar nach der Schrecksekunde zu Untersuchungen nach Mainz gebracht. Dort soll ein MRT Aufschluss über das Ausmaß der Verletzung geben.
Die 30 Jahre alte Seitz musste sich am Stufenbarren ihrer jungen Rivalin Helen Kevric (16) geschlagen geben. Kevric kam auf exzellente 14,800 Punkte, die bei der WM 2023 Platz drei bedeutet hätten. Seitz, die knapp zwei Wochen zuvor noch 14,750 Punkte erzielt hatte, kam diesmal als Zweite nur auf 14,600.
Für den dritten Olympia-Startplatz neben Pauline Schäfer-Betz und Sarah Voss gilt die Vorgabe, dass jene Turnerin nominiert wird, deren Leistung näher am Medaillen-Niveau liegt. Der DTB gibt am Sonntag bekannt, wer nominiert wird. Für Kevric wäre es die erste Olympia-Teilnahme. Seitz hatte im September 2023 einen Achillessehnenriss erlitten und sich mühsam wieder in starke Form gebracht.
Ob ein Olympia-Start Dausers gefährdet ist, war derweil zuletzt nicht klar. "Wir müssen erstmal abwarten, was die Untersuchungen ergeben und basierend darauf die Entscheidung treffen. Das ist natürlich sehr bitter für uns, aber ich gehe erstmal davon aus, dass er es schafft. Trotzdem muss man natürlich einen Plan B haben", sagte Bundestrainer Valeri Belenki.
Dauser, der bei den Sommerspielen 2021 in Tokio Silber am Barren geholt hat, gehört zu den Favoriten an seinem Spezialgerät.
Den Sieg im Mehrkampf der Männer sicherte sich am Samstag Timo Eder (Ludwigsburg) mit 82,675 Punkten vor Nils Dunkel (Halle/82,275) und Glenn Trebing (Hannover/81,775).
C.Jaggi--BD