Mächtig gelitten, aber weiter auf Kurs: Alexander Zverev hat bei den Olympischen Spielen von Paris trotz großer Probleme mit der Hitze das Achtelfinale erreicht. Der Goldmedaillensieger von Tokio setzte sich in seinem Zweitrundenduell am Dienstag 6:3, 7:5 gegen Tomas Machac durch und nahm damit auch Revanche an dem Tschechen. Allerdings war der Hamburger heilfroh, endlich den Court Philippe Chatrier verlassen zu dürfen.
"Eine gute Taktik war heute, nicht umzukippen. So ein Wetter habe ich hier noch nicht gehabt", sagte Zverev, der nach dem Match erst einmal für lange Zeit im Eisbad verschwand: "Auf dem Chatrier ist ja eigentlich immer ein bisschen Wind dabei, heute war Windstille, 36 Grad im Schatten, auf dem Platz damit sicher 42, 43 Grad. Und in dem schwarzen Outfit wurde mir da richtig warm."
Im zweiten Satz wirkte Zverev angeknockt, schlich beim 4:5 zur Bank und vergrub den Kopf in kühlen Handtüchern. "Keine Ahnung, ob das hilft. Aber ich habe heute irgendwann nicht mehr nachgedacht", sagte Zverev.
Danach machte er aber mit einem letzten Kraftakt den Arbeitssieg gegen den Weltranglisten-39. perfekt. Zverevs Lehre: Er will seinen Ausrüster farblich nachbessern lassen. "Wir haben nur das eine Outfit, das ist eben unsere Nationalfarbe. Aber ich habe schon mit denen gesprochen, ob sie mir vielleicht doch ein weißes schicken können."
Am Vortag hatte Zverev an der Seite von Laura Siegemund eine schmerzhafte Erstrundenniederlage gegen Machac und dessen Partnerin Katerina Siniakova hinnehmen müssen, die Medaillenhoffnungen im Mixed platzten früh. Im Einzel wurde der 27-Jährige seiner Favoritenrolle aber im ersten Duell der beiden Profis gerecht.
Zverev, der in seiner Karriere zwei Grand-Slam-Finals erreichte, trifft nun im Kampf um den Viertelfinaleinzug auf Alexei Popyrin aus Australien. Er zählt neben Wimbledon- und French-Open-Sieger Carlos Alcaraz sowie dem topgesetzten Novak Djokovic zu den heißesten Anwärtern auf eine Medaille.
C.F.Salvi--BD