DHB-Frauen unterliegen Norwegen - Daumen drücken für K.o.-Runde / Foto: Damien MEYER - AFP
Fünftes Spiel, vierte Niederlage - aber die Viertelfinal-Hoffnung lebt noch: Deutschlands Handballerinnen haben zum Abschluss der Olympia-Vorrunde nach einer phasenweise desolaten mit 18:30 (8:14) gegen Europameister Norwegen verloren - für einen Platz in der K.o.-Runde ist nun Daumendrücken angesagt.
Bezwingt der WM-Dritte Dänemark am späten Abend im letzten Spiel der Vorrundengruppe A den krassen Außenseiter Südkorea, können die DHB-Frauen wie das deutsche Männerteam für das Viertelfinale in Lille planen. Dann würden sie die Gruppenphase dank eines Dreiervergleich auf dem vierten Platz vor Südkorea und Slowenien (auch jeweils zwei Punkte) abschließen. Aber auch nur dann.
Als Gegner der Mannschaft um Kapitänin Emily Bölk würde in der ersten K.o.-Runde am Dienstag Weltmeister und Tokio-Olympiasieger Frankreich warten.
Das deutsche Team konnte gegen Norwegen nicht an die ansprechende Leistung aus dem Dänemark-Spiel (27:28) anknüpfen. Fehlwürfe und Unkonzentriertheiten in der Abwehr kosteten ein besseres Ergebnis. Beste deutsche Werferinnen waren Viola Leuchter und Antje Döll mit je drei Treffern, im Tor zeigte Katharina Filter starke Paraden und bewahrte ihr Team vor einer höheren Niederlage.
Die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch, die sich selbst mit einem Sieg nicht aus eigener Kraft für das Viertelfinale hätte qualifizieren können, wirkte im Angriff gegen einen der großen Turnierfavoriten überfordert und ließ erneut etliche klare Torchancen aus. In der Abwehr wurde die DHB-Auswahl ein ums andere Mal vom rasanten Tempospiel der Norwegerinnen überrumpelt.
Dabei hatte die Partie für den WM-Sechsten gar nicht so schlecht begonnen. Im Gegenteil. Deutschland führte schnell 3:0 und ließ in den ersten sechs Minuten kein einziges Gegentor zu. Doch durch fast zehn Minuten ohne eigenen Treffer gerieten Bölk und Co. mit 3:7 ins Hintertreffen. Gaugisch versuchte es mit einer Auszeit. Norwegen blieb aber am Drücker, Passsicherheit und Wurfeffektivität waren bei den Skandinavierinnen einfach höher.
Im zweiten Durchgang startete die Gaugisch-Sieben vielversprechend. Weil Filter einige freie Würfe hielt, kam Deutschland bis auf vier Tore heran (40.), Fehlwürfe und einfache Ballverluste ließen die Aufholjagd aber im Keim ersticken. Nach einer Dreiviertelstunde war die Partie beim 15:22 praktisch entschieden.
Das bange Warten begann.
R.Prakash--BD