Bahnradsportlerin Maike Hausberger hat sich bei den Paralympics in Paris ihren Traum von einer Medaille erfüllt. Die 29-Jährige fuhr im Zeitfahren über 500 m der Startklassen C1 bis 3 auf Rang drei und holte in persönlicher Bestzeit von 38,358 Sekunden Bronze. Vor zwei Tagen war sie im Velodrome National in der Einerverfolgung bereits Vierte geworden, genau wie acht Jahre zuvor bei den Paralympics in Rio im Weitsprung.
"Ich bin sehr überwältigt, es ist unfassbar", sagte Hausberger dem SID: "Die erste Medaille zu bekommen, da war mir die Farbe egal. Es macht mich unfassbar stolz." Sie habe den "Fluch der vierten Plätze" unbedingt abschütteln wollen. Deshalb sei sie "das Rennen zwischen Quali und Finale immer wieder durchgegangen im Kopf". Letztlich sei es wie gewünscht "aufgegangen".
"Ich hatte irgendwie bei Paralympics so ein bisschen den Fluch der vierten Plätze. Ich bin das Rennen zwischen Quali und Finale immer wieder durchgegangen im Kopf und habe überlegt, wie es sttafinden kann, damit ich das Beste rausholen kann. Man sagt ja immer, dass was man sich vorstellt passiert auch. So habe ich es die letzten Stunden und Tage immer wieder versucht und es ist aufgegangen."
Vor drei Jahren in Tokio hatte sie dann die Qualifikation für die Paralympics als Leichtathletin verpasst und stieg deshalb aufs Rad um. Dieser Wechsel zahlte sich aus. Bislang sammelte die mit spastischer Hemiparese fahrende Cottbuserin auf Straße und Bahn sechs Weltmeistertitel, dazu kommen sechs weitere Medaillen. Bereits in der Qualifikation am Morgen hatte sie als Drittschnellste ihre Bestzeit verbessert, ehe sie im Finale nochmals nachlegte.
Nur die Australierin Amanda Reid (36,676) und die Chinesin Qian Wangwei (37,616) waren schneller. Schon am Donnerstag hatte Hausberger ihre starke Form bewiesen. In der Einerverfolgung über 3000 m gelang der früheren Para-Leichtathletin ein Weltrekord, der anschließend aber zweimal unterboten wurde. Letztlich fuhr sie dort im kleinen Finale noch knapp am Podest vorbei. Nun kommen noch weitere Chancen auf der Straße, wo sie noch stärker einzuschätzen ist.
Pierre Senska hatte den Sprung in den Endlauf im schnellen Holzoval von Saint-Quentin-en-Yvelines nicht geschafft. Der Berliner fuhr in der Qualifikation der Männer-Klasse C1 bis 3 über 1000 m in 1:11,449 Sekunden auf Rang zehn. Nur die sechs besten Starterinnen und Starter der jeweiligen Klassen durften um Edelmetall kämpfen.
G.Tara--BD