Roglic fehlen fünf Sekunden - van Aert schwer gestürzt / Foto: MIGUEL RIOPA - SID
Der slowenische Radstar Primoz Roglic ist am berühmt-berüchtigten Anstieg zu den Seen von Covadonga hauchdünn an der Gesamtführung der Spanien-Rundfahrt vorbeigeklettert, für den belgischen Topstar Wout van Aert nahm die Vuelta hingegen ein bitteres Ende. Während van Aert nach einem schweren Sturz aufgeben musste, verpasste Roglic beim Etappensieg des Spaniers Marc Soler das Rote Trikot um fünf Sekunden.
Bei Regen und Nebel im "Alpe d'Huez der Vuelta" siegte Soler (UAE Team Emirates) aus einer Spitzengruppe heraus nach 181,5 km mit 18 Sekunden Vorsprung auf den Italiener Filippo Zana (Jayco-AlUla). Roglic, Kapitän des deutschen Teams Red Bull-Bora-hansgrohe, erreichte das Ziel mit 3:54 Minuten Rückstand und nahm dem australischen Spitzenreiter Ben O'Connor (Decathlon AG2R La Mondiale) 58 seiner 63 Sekunden Vorsprung ab.
Der 34 Jahre alte Roglic hat weiter allerbeste Chancen auf seinen vierten Vuelta-Sieg, mit dem er den Rekord des Spaniers Roberto Heras egalisieren würde. Roglics junger Teamkollege Florian Lipowitz (Ulm) fiel in der Gesamtwertung von Platz sechs auf neun zurück und verlor das Weiße Trikot des besten Jungprofis wieder an den Spanier Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers).
Überschattet wurde die Etappe vom schweren Sturz van Aerts, der als Mitglied einer Ausreißergruppe rund 50 km vor dem Ziel bei einer Abfahrt auf nasser Straße die Kontrolle über sein Rad verlor und gegen eine Felswand prallte. Mit heftig blutendem rechten Knie und unter starken Schmerzen musste der Führende in der Berg- und Punktewertung, der drei Etappen gewonnen hatte, das Rennen aufgeben. Der ebenfalls in den Vorfall verwickelte deutsche Profi Felix Engelhardt konnte weiterfahren.
Für Visma-Star van Aert ist es der zweiten schwere Sturz in diesem Jahr. Beim Klassiker Quer durch Flandern hatte er sich das Schlüsselbein gebrochen und zwei Monate pausieren müssen. Nun sind seine weiteren Saisonziele in Gefahr, bei der Heim-EM in der kommenden Wochen sowie bei der WM in Zürich Ende September gehörte er zu den Favoriten.
Am Mittwoch können es die Klassementfahrer etwas ruhiger angehen lassen. Die 17. Etappe über 141,5 km von Castillo nach Santander an der kantabrischen Küste ist mit zwei Anstiegen der 2. Kategorie im Mittelteil eher etwas für Ausreißer. Die Spanien-Rundfahrt endet am 8. September in Madrid.
V.Upadhyay--BD