Nach weiteren Coronafällen: DHB-Rückzug wohl nicht mehr ausgeschlossen
Nach drei weiteren Coronafällen im DHB-Team ist ein Rückzug der deutschen Handballer von der EM in Ungarn und der Slowakei offenbar nicht mehr ausgeschlossen. "Wir haben in den vergangenen Tagen gelernt, wie schnell sich die Lage ändern kann. Wir werden diese neue Lage gemeinsam bewerten müssen", sagte Mark Schober, Vorstandschef des Deutschen Handballbundes (DHB), in einer Pressemitteilung.
Der DHB teilte zudem mit, dass es sich bei den neuen Coronafällen um Rückraumspieler Sebastian Heymann, den bislang besten DHB-Schützen Christoph Steinert (17 Tore) und Turnierdebütant Djibril M'Bengue handelt. Zudem infizierte sich ein namentlich nicht genanntes Mitglied des Funktionsteams. Damit steigt die Zahl der aktiven Fälle in der deutschen Mannschaft auf zwölf.
Noch am Mittwochabend war eine Konferenz zwischen dem DHB und der Handball Bundesliga (HBL) angesetzt, um über die neue Lage zu beraten. "Wir werden uns mit dem DHB abstimmen, die Situation diskutieren und gemeinsam entscheiden. Die Frage ist, ob es noch einen Sinn macht, das Team in Bratislava zu lassen", sagte HBL-Präsident Uwe Schwenker dem SID.
Der Funktionär bekräftigte aber, einen möglichen Rückzug "mit aller Ruhe und Sachlichkeit" zu besprechen. "Einfach abreisen geht nicht. Hier gilt für mich: Gut geht vor schnell. Man muss momentan festhalten, dass die Infektionskette nicht abreißt. Da ist unser EM-Team leider ein Spiegelbild der Gesellschaft. Jetzt aber unendlich mit Spielern aus der Bundesliga nachzuladen, macht wenig Sinn", ergänzte Schwenker.
Insgesamt befinden sich momentan 25 DHB-Spieler in Bratislava. Nach derzeitigem Stand sind für den am Donnerstag (18.00 Uhr/ARD) angesetzten Hauptrunden-Auftakt gegen Europameister Spanien aber nur 13 von ihnen einsatzfähig.
V.Handa--BD