Rentenatlas 2024: Höchste Renten in Nordrhein-Westfalen und dem Saarland / Foto: DENIS CHARLET - AFP/Archiv
Männer aus Nordrhein-Westfalen und dem Saarland erhalten im bundesweiten Vergleich die höchsten Renten. Dies geht aus dem am Montag veröffentlichten Rentenatlas 2024 der Deutschen Rentenversicherung hervor. Die durchschnittliche Altersrente von Männern mit mindestens 35 Versicherungsjahren lag demnach 2023 in Nordrhein-Westfalen bei rund 1923 Euro, im Saarland bei etwa 1920 Euro und damit mehr als 100 Euro über dem Bundesdurchschnitt.
"In beiden Bundesländern arbeiteten früher viele Männer in gut bezahlten Jobs im Bergbau", führt die Rentenversicherung als Begründung an. "Die guten Löhne von damals machen sich heute bei der Rente bemerkbar." Denn die Rentenzahlungen basieren auf der Höhe des individuellen Verdienstes aus allen Jahren, in denen Beiträge gezahlt wurden. Je höher der Verdienst, desto höher sind auch die Rentenansprüche.
Die geringsten Renten erhielten Männer 2023 in Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen-Anhalt. In allen fünf ostdeutschen Bundesländern lag die durchschnittliche Rente jeweils unter 1700 Euro.
Im Bundesdurchschnitt bekommen nach mindestens 35 Versicherungsjahren Männer aktuell 1809 Euro Rente, Frauen 1394 Euro. Insgesamt zahlte die Deutsche Rentenversicherung im vergangenen Jahr 25,9 Millionen Renten aus. 2022 waren es 25,8 Millionen gewesen.
6,6 Prozent aller Renten und damit etwa 1,7 Millionen werden den Angaben zufolge ins Ausland gezahlt. Davon gehen etwa 72 Prozent in Länder der Europäischen Union. Ganz vorne liegt hier Italien: Knapp 349.000 italienische Staatsangehörige erhalten eine Rente der Deutschen Rentenversicherung. Die meisten Bundesbürgerinnen und -bürger zieht es mit ihrer Rente nach Österreich: Etwa 29.000 von ihnen erhalten dort eine deutsche Rente.
Trotz der deutlich gestiegenen Zahl gezahlter Renten ist der Beitragssatz zur Rentenversicherung den Angaben zufolge heute niedriger als noch vor der Jahrtausendwende. 1997 lag er bei 20,3 Prozent, heute sind es 18,6 Prozent. Der demografischen Wandel sei ohne Anpassung des Beitragssatzes gestaltet worden, erklärte die Rentenversicherung. "Hierzu hat vor allem die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt beigetragen, die im Wesentlichen auf dem deutlichen Anstieg der Erwerbstätigkeit von Frauen und Älteren und auf Zuwanderung beruht."
C.Jaggi--BD