Preise für Dienstleistungen führen zu höherer Inflation im November / Foto: ANGELA WEISS - AFP
Die Preise für Dienstleistungen haben die Inflation im November erneut in die Höhe getrieben. Die Verbraucherpreise stiegen im Jahresvergleich im Schnitt um 2,2 Prozent, für Dienstleistungen um 4,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte und damit erste Schätzungen von Ende Oktober bestätigte. Bis September war die Inflation auf 1,6 Prozent zurückgegangen, bevor sie im Oktober wieder auf 2,0 Prozent anstieg.
Dienstleistungen hatten sich auch im Oktober mit 4,0 Prozent inflationstreibend ausgewirkt. Hier stachen die Preise für Versicherungen für den Verkehr mit einem Plus von 34,5 Prozent hervor. Auch Flugtickets (10,4 Prozent), Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (8,0 Prozent) und Gaststättendienstleistungen (6,7 Prozent) verteuerten sich überdurchschnittlich.
Bei Nahrungsmitteln lag die Verteuerung im Jahresvergleich bei 1,8 Prozent und damit seit längerem erstmals wieder unter dem Durchschnitt. Im Oktober waren die Nahrungsmittelpreise noch um 2,3 Prozent gestiegen. Merklich teurer wurden etwa Butter (38,9 Prozent) und Olivenöl (13,3 Prozent).
Dämpfend auf die Inflation wirkten die Energiepreise - jedoch weniger stark als in den Vormonaten. Energieprodukte verbilligten sich um 3,7 Prozent, nach 5,5 Prozent im Oktober und 7,6 Prozent im September. Kraftstoffe waren nun um 6,6 Prozent günstiger als im November 2023, leichtes Heizöl verbilligte sich um 12,5 Prozent.
Die Kerninflation, die die Preissteigerung ohne die volatilen Bereiche Nahrungsmittel und Energie betrachtet, lag bei 3,0 Prozent. Im Oktober waren es 2,9 Prozent gewesen.
Der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, Sebastian Dullien, hält den nun zweiten Monat mit höherer Inflation in Folge für einen "vorübergehenden Zwischenanstieg", wegen des im Jahresvergleich nicht mehr so stark fallenden Energiepreise. Die Lebensmittelpreisinflation sei nun wieder "moderat" und der Anstieg bei Dienstleistungen erwartbar gewesen.
P.Mueller--BD